Es folgen nun einige Informationen über meine Arbeit und Messungen die während des letzten Kaltfahrens des Kryostaten gemacht wurden.

Zuerst einige allgemeine Informationen über das Arbeitsprinzip des NO-Thermometers.

60-CO hat eine Halbwertszeit von 5,27 a, und zerfällt über einen Beta Zerfall und eine Gamma Kaskade (1,1732 MeV, 1,3325 MeV) in den 60-Ni Grundzustand. Für die 60-Co Thermometrie benutzt man 60-Co eingebetet in kristallinem 59-Co. Die Gamma Emission von 60-Co(Co) wird zwischen 100 mK und 1 mK anisotrop, wegen der starken uniaxialen magnetischen Anisotropie von 59-Co, welche die Kernspins von 60-Co ausrichten. Ein externes Magnetfeld zur Ausrichtung der Kernspins ist nicht notwendig. Diese Temperaturabhängigkeit der Anisotropie der Gamma Emission kann man zur Thermometrie benutzen. Man misst dabei die Änderung der normalisierten Richtungsverteilung der Gamma Emission W(phi)+/-deltaW(phi), wobei phi der Winkel zwischen der Gamma Emissions Richtung und der Orientierungsachse der Kernspins ist. Man misst dazu die Zaehlrate der Gamma Emission in Richtung phi=0 Grad, da in dieser Richtung die stärksten Veränderungen von W(phi) bzw. der Zählrate auftreten. Erfasst werden die Gammas mit einem NaJ(Tl)-Detektor und einem PAMPERS-System (Preamplifer AMplifer Pulses of Emission Registered by Sca/computer - System).
Um die Anisotropie der Gamma-Emission von 60-Co(Co) zwischen 100 mK und 5 mK zu messen, wurden dazu in den letzten Wochen Messungen mit dem NO-Thermometer des Kryostaten HEMI426 für das Experiment Quantenrot bei tiefen Temperaturen ( 6.5 mK, 9.70 mK, 21 mK, 33 mK und 45 mK ) und unter verschiedenen Emissionswinkeln ( 0°, 30°, 60° und 90° ) durchgeführt. Hierzu musste vor und nach der Abkühlung des Kryostaten auf die tiefen Temperaturen umfangreiche Messungen des Strahlungsuntergrunds vorgenommen werden. Desweiteren wurde die sogenannte warme Zählrate des 60-Co Kristalls oberhalb von 100 mK mehrmals gemessen. Die Messungen bei einer bestimmten Temperatur begannen damit, daß am Morgen die Temperatur des Kryostaten eingestellt wurde. Dies geschah indem die Heizung für die Mischkammer auf einen bestimmten Wert eingestellt wurde, wodurch der Kryostat von seiner maximal kältesten Temperatur (Base-Temperatur) auf die Messtemperatur hochgeheizt wurde. Dann wurde 3-5 Stunden die Anisotropie unter verschiedenen Winkeln gemessen. Dabei wurden die einzelnen Winkel in folgender Reihenfolge gemessen: Die wiederholten Messungen in 0°-Richtung zwischen den Winkeln außerhalb 0° ermöglichten eine Temperaturkontrolle. Eine einzelne Messung dauerte 300 sec ( Messung des Strahlungsuntergrund, warme Zählrate und Anisotropie ). Abschließend wurde die Mischkammerheizung abgeschaltet, der Kryostat erreichte seine Base-Temperatur wieder, die er während der darauffolgenden Nacht beibehielt. Am nächsten Morgen wurde dann eine andere Messtemperatur eingestellt. Somit blieb der Kryostat während der ganzen Messperiode unterhalb 100 mK. Wegen der begrenzten Messperiode wurde die Messtemperatur von der Base- Temperatur aus eingestellt, da dies eine schnellere Methode ist als die Messtemperatur von einer Temperatur oberhalb 100 mK einzustellen. Damit war allerdings eine ständige Kontrolle der warmen Zählrate nicht möglich. Aufgabe ist es jetzt die Daten zur Messung der Anisotropie auszuwerten, was in den nächsten Wochen geschehen wird.
Mehr informationen gibts hier:

Cryogruppe

[Interferometrie Gruppe

Homepage der Hasselbachgruppe


This side was made by Alexander Friesch Apr. ┤96